Marietta Horster
Published: 2023-05-22
Total Pages: 356
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Zeitliche und regionale Entwicklungen ebenso wie offensichtliche Präferenzen von antiken Verfassern und Auftraggebern prägen die enorme Vielfalt der Carmina Latina Epigraphica. In der römischen Republik und Kaiserzeit dominieren Grabinschriften in Versmaß, seit der Spätantike werden offensichtlich auch andere Textgruppen zunehmend attraktiver. In Republik und Spätantike waren solche eingeschriebenen Gedichte mit oder ohne Prosa-Rahmung eher ein Elitenphänomen, wohingegen die Epigramme in der Kaiserzeit eine populäre Textgruppe für breite Bevölkerungsschichten waren. Im Band werden verschiedene Aspekte von Text-Entwicklungen durch die Jahrhunderte ebenso untersucht wie regionale Veränderungen und Wechselwirkungen von Texten und ihren Objektträgern. Oft genug lassen sich aber einzelne dieser Gedichte der Einordnung in vermeintlich regionale und zeitlich vorherrschende ‚epigraphic habits‘ nicht einordnen. Auch für solch singuläre, sehr individuell gestaltete Inschriften werden mögliche Kontextualisierung aufgezeigt, vor allem durch Verbindungen zu anderen Textgattungen und Traditionen. Mit diesem Band wird daher das die Editionen und Analysen zumeist dominierende regionale Prinzip für die Carmina Latina Epigraphica auf die Probe gestellt.